Bürgermeister Andreas Brohm ist für seine erfolgreiche Initiierung eines ehrenamtlichen Bürgercafés als sogenannter Neulandgewinner nominiert worden. Der 37-jährige parteilose Ortschef der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte im Norden von Sachsen-Anhalt steht in der letzten Runde und wurde nach einem mehrmonatigen Auswahlprozess nun von der Jury nach Berlin eingeladen. Zuvor schaute sich bereits eine Abordnung das von Brohm initiierte Projekt an. Dabei handelt es sich um das 1. Bürgercafé in der Altmark im Neuen Schloss von Tangerhütte. „Ich bin mächtig stolz auf die zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich seit fast zwei Jahren für das Café und damit die Wiederbelebung des Schlosses engagieren“, sagte Brohm. Durch die Nominierung zum Neulandgewinner werde schon jetzt die Arbeit aller Beteiligten gewürdigt.
Brohm wird am 15. Juli nach Berlin reisen und das Projekt einer achtköpfigen Jury vorstellen. Neulandgewinner ist ein Förderprogramm in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Es wird vom Thünen-Institut für Regionalentwicklung und der Robert-Bosch-Stiftung betreut. Gesucht werden laut Ausschreibung Menschen, die ihr Umfeld, ihre Nachbarschaft in Zeiten von gesellschaftlichen Veränderungen selbst gestalten wollen. Die Ideen und Wege dürften gerne unkonventionell sein, sollten aber immer das Gemeinwohl und das Miteinander in den Mittelpunkt stellen, mit dem Ziel, Lebensqualität für alle zu erhalten oder zu schaffen. Insgesamt stellt die Stiftung für alle Neulandgewinner 900.000 Euro zur Verfügung.
Das Bürgercafé ist eine Idee von Bürgermeister Andreas Brohm und wurde von ihm im April 2015 eröffnet. In der ersten Saison engagierten sich etwa 100 Ehrenamtliche, begrüßten rund 2.500 Gäste und erwirtschafteten ca. 4.000 Euro Überschuss. Das Geld soll zur Erhaltung sowie Verbesserung der Nutzungsbedingungen des Neuen Schlosses zur Verfügung stehen. Das Café funktioniert nach dem Motto „Bürger für Bürger“ und hat während der Saison jedes erste Wochenende im Monat sowie zu besonderen Höhepunkten geöffnet. Die Nutzung des Neuen Schlosses hat sich bereits überregional herumgesprochen. Gäste kamen aus der Einheitsgemeinde, der Altmark, Sachsen-Anhalt aber auch aus anderen Bundesländern.