Bürgermeister Andreas Brohm (38/parteilos) fordert einen flächendeckenden Breitbandausbau mit Gigabit- Datengeschwindigkeiten. „Wir benötigen keine Technologie, die schon in wenigen Jahren veraltet ist“, sagte der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte zum Auftakt der Digitalen Agenda der Landesregierung Sachsen-Anhalt am Mittwoch (8. Februar). Die Investition in ein derartiges Netz mit maximal 100 Mbit/s Übertragungsgeschwindigkeit sei Verschwendung von Geldern und eine Investition, die sich nicht lohne.
Besonders die Zukunft des ländlichen Raumes wird sich in den kommenden Jahren mit der zur Verfügung stehenden Internettechnologie entscheiden. „Wer ländliche Räume nach vorn bringen will, investiert in die sogenannte FTTH-Architektur, also in Glasfaserkabel bis in die Häuser der Kunden." Damit können derzeit Daten in einem Volumen von einem Gigabit pro Sekunde übertragen werden. „Wir dürfen in diesem Bereich den Einwohnern nicht vorgaukeln, dass etwas passiert, sie aber gleichzeitig mit einer veralteten Technologie abspeisen“, sagte der Bürgermeister.
In der Altmark im Norden von Sachsen-Anhalt kümmert sich ein Zweckverband um die Erschließung einer ländlichen Region mit Glasfaser. Das ist laut Brohm fast einmalig in Deutschland. Das Projekt habe Vorreiter-Charakter, ähnlich wie in ländlichen Gebieten in Schleswig-Holstein. „Unsere dünn besiedelte Region wird in naher Zukunft eine schnellere Internetverbindung haben, als etwa Großstädte wie Berlin oder München.“ Damit würde nicht nur der Lebensraum attraktiver, sondern könnten auch Arbeitsplätze der Zukunft entstehen.