„Ländlicher Raum muss in Regionen denken“
Bürgermeister Andreas Brohm (37/parteilos) möchte den ländlichen Raum strukturell voranbringen. „Dazu müssen wir in Zukunft mehr in Regionen denken“, sagt der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte (Sachsen-Anhalt) beim Zukunftsforum des Bundeslandwirtschaftsministeri ums „Ländliche Entwicklung“ am 21. Januar auf der Grünen Woche in Berlin. Die vorhandenen Kräfte und finanziellen Mittel müssten gebündelt werden.
Mit bürgerschaftlichem Engagement können jedoch in Zukunft identitätsstiftende Werte lebendig bleiben. „Die Dorfgemeinschaft muss unbedingt erhalten und gepflegt werden“, sagt Brohm. Insofern gelte es, etwa Heimatvereine, Sportvereine und Karnevalsvereine zu unterstützen. „Eine zentrale Verwaltung benötigt die Impulse direkt aus den Ortschaften, um zielgerichtet entscheiden zu können.“
Brohm vergleicht ländliche Regionen mit Großstädten, nur dass an den Wegen zum Arbeitsplatz oder der Kita keine Häuser sondern Bäume stehen. „Der ländliche Raum sollte, um weiterhin attraktiv zu bleiben, Struktur-Konzepte erarbeiten, die über einzelne Ortschaften hinaus gehen“, sagt der Bürgermeister. Dazu gehörten kulturelle Einrichtungen ebenso wie Bildungseinrichtungen und die Anbindung an Verkehrsnetze und das Internet. „Ein Dorf ist dann attraktiv, wenn die Region in der es sich befindet alles vorhält und attraktiv ist.“
Das Zukunftsforum „Ländliche Entwicklung“ auf der Grünen Woche beschäftigt sich unter anderem mit folgenden Thesen: Der Rückgang der Einwohnerzahlen sowie der Haushaltsmittel führen zu einem weiteren Bedeutungsverlust der kleinen Ortschaften. Deswegen werden auch in Zukunft die Verwaltungseinheiten im ländlichen Raum immer größer. Andreas Brohm spricht dazu am 21. Januar zwischen 10 und 12 Uhr.