Die Zukunft der Städte liegt auch im ländlichen Raum. "Stadt und Land brauchen einander." Das sagte der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, Andreas Brohm, im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT (Ausgabe 14. März) über die aktuelle Diskussion der unterschiedlichen Förderungen und Lebensbedingungen in Stadt und Land. Er fordere in diesem Zusammenhang eine stärkere grundlegende Autonomie der ländlichen Kommunen. "In den Kommunen spielt die Musik, also müssen hier auch die besten Musiker spielen." Zur Gestaltungsfreiheit gehöre natürlich dauerhaft mehr Geld, ohne ständig Fördertöpfe bemühen zu müssen.
Das Ziel müssen gleichwertige Lebensverhältnisse für alle sein, unabhängig vom Wohnort. "Das heißt für mich auch, dass zum Beispiel Kommunen wie die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte und Berlin voneinander profitieren können", sagte Brohm in der ZEIT. "Warum baut man für viel Geld Wohnungen in Berlin, wenn man hier auf dem Land vier Euro Kaltmiete und ein riesiges Grundstück haben könnte?" Der ländliche Raum sei attraktiv, gut angeschlossen und in Kürze auch mit guten Internetverbindungen versorgt. "Wir haben hier genügend Kita- und Schulplätze, sehr günstiges Bauland und sehr viel Ruhe und Natur."
Erst am Dienstag (12. März) hatte sich auf Einladung Brohms erstmals die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommission für gleichwertige Lebensbedingungen im ländlichen Raum getroffen. "Ohne W-LAN, dafür mit ganz viel Dorf drum herum, haben die Mitglieder der Kommission in unserem Dorfgemeinschaftshaus in der Ortschaft Bellingen in unserer Einheitsgemeinde getagt", sagte Brohm. So konnten die Gäste tief in das ländliche Leben abseits der Großstadt eintauchen und wesentliche Inputs für ihre Arbeit gewinnen. "Ich freue mich über unsere Gäste, einmal mehr rückt der ländliche Raum in den Fokus", so Brohm abschließend.